Gemeinde Wessobrunn
Erster Bürgermeister: Georg Guggemos
Adresse: Zöpfstraße 1, 82405 Wessobrunn
Regierungsbezirk: Oberbayern
Ansprechperson: Manfred Koschinski
Telefon: 08809 / 313-00
E-Mail: bauamt@wessobrunn.de
Homepage: www.wessobrunn.de
Insektenrastplatz
"Die Gemeinde möchte einen Beitrag zur Schaffung von natürlichen Blühflächen leisten, um als „blühendes“ Vorbild bei der Renaturierung von "parkähnlichen" Grünflächen voran zu gehen. Die Blühpaktflächen werden Teil eines größeren, zusammenhängenden, natürlichen Lebensraums für Insekten im Gemeindegebiet."
Stephan Zeller (Bauhofmitarbeiter)
Das Blühprojekt
Am nördlichen Ortsrand des Klosterdorfes Wessobrunn und in unmittelbarer Nähe zu Sortenerhaltungs- und Klostergarten gelegen, werden entlang der Staatsstraße Landsberg am Lech – Weilheim zwei „Insektenrastplätze“ geschaffen. Diese sollen nicht nur der Wessobrunner Insektenwelt, sondern auch den „durchreisenden“ Sechsbeinern einen natürlichen Lebensraum mit ausreichend Nahrung und Nistmöglichkeiten bieten.
Der Lindenplatz, auf dem sich auch der Gedenkstein mit dem berühmten Wessobrunner Gebet befindet, weist 2022 noch eine parkähnliche Struktur mit einem artenarmen Kurzschnittrasen auf.
Hier soll vorrangig eine artenreiche Blühwiese mit verschiedenen insektenfreundlichen Strukturen entstehen. Durch einen Weg wird die Fläche für die Besucher begehbar bleiben und erlebbar gemacht. Im Frühjahr sorgen Geophyten wie z.B. Winterlinge und Anemonen für die ersten Blühaspekte in den schattigen Bereichen rund um die Linden.
Der „alte Schulgarten“ ist durch seine nach Süden ausgerichtete Hanglage insbesondere für Trockenpflanzen und trockenheitsliebende Insekten geeignet und soll somit diesen Tier- und Pflanzenarten auf der anderen Straßenseite einen zusätzlichen Lebensraum geben.
Gewünschter Zielzustand
Artenreiche Blühflächen, die Mensch und Tier zum Verweilen einladen und Erholung in der Natur bieten. Auch soll es zur Nachahmung im eigenen Garten anregen.
Öffentlichkeitsarbeit
- Darstellung des Projektfortschritts auf der Homepage der Gemeinde.
- Hinweisschilder an den Flächen selbst.
- Begleitung des Projekts durch die lokale Presse und Information der BürgerInnen im gemeindlichen Mitteilungsblatt.
- Schulen und Kindergärten zum „Natur erleben“ einladen.
- Beteiligung des Bürgerkreises „Umwelt – Energie“ bei der Ideenfindung und Umsetzung der einzelnen Maßnahmen.
- Ausweisung eines „Insekten-Rastplatz“-Rundweges der sich über beide „Rastplätze“, den im Norden geplanten großflächigen Sortenerhaltungsgarten (Streuobst) sowie den gesamten Rathausgarten erstreckt.
- Auf Klapptafeln können Interessierte mehr über die im jeweiligen Gebiet lebenden Tiere, deren Lebensraum und den dort wachsenden Pflanzen erfahren.
- Ein Fragequiz für Kinder und Erwachsende (z. B. „Welche Tiere leben im Totholz?“) soll das Angebot abrunden und so die Natur dem Besucher einprägsam näherbringen.
Aktionen im Rahmen des Projekts
Am 29.04.2022 fand der erste Beratungstermin auf der Starterkit-Fläche mit Herrn Hannemann (Kreisfacherater für Gartenkultur und Landespflege am Landratsamt Weilheim-Schongau), Herrn Reßler (1. Vorstand vom Gartenbauverein Fors / Gemeinderatsmitglied), Frau Gerecht (Bühpaktberaterin) und Herrn Guggemos (1. Bürgermeister) satt.
Der Bauhofmitarbeiter Stephan Zeller engagiert sich sehr für das Projekt. Er ist das "Blühpaktgesicht" der Gemeinde Wessobrunn. Er hat das örtliche Mahdgut auf einer Teilfläche des alten Schulgartens angesät und pflegt die Fläche mit der Sense.
Tatkräftige Unterstützung beim Setzen von Blumenzwiebeln haben die Vorsitzenden der beiden örtlichen Gartenbauvereine, Leonhard Reßler (li) und Dr. Martin Sedlmayr durch den siebenjährigen Lias und seinen zehnjährigen Bruder Jona Sessel erhalten. Die stattliche Anzahl von insgesamt 1.750 Blumenzwiebeln galt es einzupflanzen. Jeweils 250 Wildtulpen, Krokusse, Anemonen, Winterlinge, Schneeglöckchen, Märzenbecher und Traubenhyazinthen hatte Gärtnermeister Leonhard Reßler hierfür ausgesucht, damit der vielbesuchte Wessobrunner Lindenplatz, bisher eine artenarme Grasfläche, künftig erblüht und auch für Nektar- und Pollenliebhaber unter den Insekten ein attraktiver Lebensraum wird. In Teamarbeit setzt der 10-jährige Jona Sessel mit seinem 68-jährigen Großvater Klaus Papenfuß Blumenzwiebeln. Dr. Martin Sedlmayr hebt unter fachkundiger Beobachtung des siebenjährigen Lias einen Blühstreifen aus.
Nachhaltigkeit – Langfristigkeit des Projekts
Die Blühflächen sollen langfristig zum prägenden Ortsbild gehören. Ferner sollen in Zusammenarbeit mit den örtlichen Gartenbauvereinen verschiedene Renaturierungsmaßnahmen im gesamten Gemeindegebiet umgesetzt und somit die Gemeindebürger dazu animiert werden, auch ihren Anteil zur Artenvielfalt beizutragen.
Kooperationen
- Gartenbaueverein Forst
- Gartenbau und Ortsverschönerungsverein Wessobrunn-Haid
Elemente des Projekts
- Blühwiese
- Blühende Saum
- Wildstaudenfläche
- Straßenbegleitgrün
Größe insgesamt
- ca. 2.350 m² aufgeteilt in 2 Teilflächen
Art der Neugestaltung / Aufwertung
- Mahdgutübertragung
- Optimierte Landschaftspflege (inklusive Mahdregime)
Geräte
- Bagger
- Balkenmäher
- Sense
Gesamtlageplan
Teilflächen durch grüne Punkte markiert
Lagepläne und Fotos der Starterkit-Flächen
Fotos vor und nach der Umsetzung des Projekts