Stadt Stein

Stadtansicht der Stadt Stein in Mittelfranken
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Erster Bürgermeister: Kurt Krömer
Adresse: Hauptstraße 56, 90547 Stein
Regierungsbezirk: Mittelfranken
Ansprechperson: Jörg Jaroszewski
Telefon: 0911 / 6801 2248
E-Mail: gaertnerei@stadt-stein.de
Homepage: www.stadt-stein.de


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Steiner Totholzgarten am Schulweg

Jörg Jaroszewski (Leiter der Stadtgärtnerei) "Nachdem die Stadt Stein als erste Kommune im Landkreis mit Blühwiesen im Straßenbegleitgrün begonnen hatte, war die Teilnahme am Starterkit eine konsequente Fortsetzung der Bemühungen um die heimische Insektenwelt. Die Stadt Stein möchte mit dem Projekt einen Beitrag zur Umweltbildung innerhalb der Stadtgesellschaft leisten."
Jörg Jaroszewski (Leiter der Stadtgärtnerei)

Das Blühprojekt

Auf einem Teil der Fläche wurde Totholz getrennt nach Art und Beschaffenheit (Weich- und Hartholz, Ahorn, Eiche, Linde, Weide, Apfelbaum …) abgelagert. Das Totholz wurde stehend und liegend eingebaut. Zusätzlich simulieren Wurzelstöcke verschiedener Größen liegend einen Hangabbruch, um so vor allen Dingen Wildbienen eine Nistmöglichkeit zu bieten. Der andere Teil der Gesamtfläche wurde für die Ansaat einer Blumenwiese genutzt. Dazu wurde die obere Erdschicht abgetragen, um den darunterliegenden, nährstoffärmeren Boden freizulegen. Der abgetragene Boden wurde für die Modellierung des Geländes genutzt. Auf der zukünftigen Wiesenfläche wurden außerdem einige Streuobstbäume gepflanzt, die in einigen Jahrzehnten als ökologisch wertvolle Strukturen dienen sollen. Ergänzt wurde das Angebot um einen Lesesteinhaufen. Die Fläche wird durch eine Hecke mit Wildgehölzen und mit einer Benjeshecke begrenzt.

Gewünschter Zielzustand

Ein Totholzgarten mit diversem stehenden und liegendem Totholz, in dem sich die Artenvielfalt von unterschiedlichen Lebewesen widerspiegelt, ein ökologisches Kleinod.

Öffentlichkeitsarbeit

Der Totholzgarten stellt eine feste Beobachtungsstätte für das Zusammenspiel verschiedenster Organismen beim Abbau von Holz da. Hierzu erkunden Schulklassen den Prozess bei einem Besuch des Totholzgartens. Die Stadt Stein spricht hierzu insbesondere die Grundschulen an, um im Rahmen des Heimat- und Sachunterrichtes das Thema "Insekten und Holz" real und naturnah bearbeiten zu können. Grundsätzlich soll die dann entwickelte ökologische Fläche die Bürgerinnen und Bürger zum kurzzeitigen Verweilen und Beobachten einladen, um deren Bewusstsein für den Umbauprozess von organischem Material zu stärken und sie für diese wichtigen ökologischen Prozesse zu sensibilisieren.

Aktionen im Rahmen des Projekts

Abtragen des Oberbodens und Modellieren des Hügels
Da es sich bei der Starterkit-Fläche von Stein um eine bis zum Frühjahr 2022 intensiv bewirtschaftete Wiese handelt, ist es nicht verwunderlich, dass sich zur Hauptblütezeit größtenteils hochwüchsige Gräser zeigten. Ein derartiger Nährstoffreichtum kann sich sehr negativ auf eine Neuansaat auswirken, da gerade Gräser davon profitieren, Kräuter werden unterdrückt. Zwei Optionen standen zur Verfügung: Einerseits die langjährige sogenannte Aushagerung der Fläche, indem das Schnittgut und damit auch ein Teil der Nährstoffe Jahr für Jahr von der Fläche entfernt wird; andererseits das Entfernen der oberen ca. 20 cm des Bodens, weil diese Erdschicht für gewöhnlich die meisten Nährstoffe enthält. Da der abgetragene Boden auf der Teilfläche nebenan zur Modellierung eines Hügels genutzt werden konnte, hat sich die schnelle Variante des Nährstoffentzugs angeboten. Gesagt, getan: Die Teilfläche wurde gefräst, der Oberboden abgetragen und eine gebietsheimische Blumenwiesenmischung angesät. Zusätzlich wurden dort einige Streuobstbäume gepflanzt.

Ablage von Totholz
Von Anfang an stand fest, dass sich die Stadt Stein bei der Gestaltung der Starterkit-Fläche am Konzept des Totholzgartens Schwabach orientieren möchte. Dazu wurde vor allem eines gebraucht: jede Menge Totholz. Dieses wurde bereits im Jahresverlauf gesammelt und gelagert. Mit dem Einsatz entsprechender Maschinen konnten von Wurzelstöcken bis zu großen Stämmen verschiedene Größen und Arten des wertvollen Materials auf der Fläche zusammengetragen werden. Totholz bietet vielen verschiedenen Tierarten Unterschlupf und Lebensraum. In unserer ausgeräumten Landschaft fehlt dieses Element vielerorts, was für Arten, die davon abhängen, fatale Folgen hat. In Stein will man durch Umweltbildung über dessen ungemeinen Nutzen aufklären und anregen, auch auf den eigenen Flächen Totholz zu dulden bzw. es dort einzubringen.

Anlegen einer Benjeshecke
Ein weiteres ökologisch wertvolles Element auf der Steiner Starterkit-Fläche ist die Benjeshecke. Bei einer Benjeshecke wird Gehölzschnitt aufgeschichtet, um eine Strauchhecke durch natürliche Samenausbreitung zu erzeugen. Durch Wind anfliegende oder im Kot rastender Vögel enthaltene Gehölzsamen sollen hier nämlich zur Keimung kommen. So soll der zerfallende Gehölzschnitt nach und nach durch eine Wildstrauchhecke ersetzt werden. Außerdem bietet eine Benjeshecke Unterschlupf für beispielsweise Kleinsäuger.

Nachhaltigkeit – Langfristigkeit des Projekts

Das Projekt ist als eine konstante Einrichtung ohne eine zeitliche Begrenzung geplant. Der Grundstock des Totholzgartens wird sukzessive erweitert. Lesesteinhaufen und Mulmschüttungen sowie das schwache Totholz müssen regelmäßig "aufgefüllt" werden. Die Stadt Stein hat bereits ein insektenfreundliches Mahdregime eingeführt. Insektenfreundliche Mähzeitpunkte und die Verwendung von insektenschonenden Mähtechniken sind heute schon auf ausgewählten Flächen Alltag. Es wurden bis heute mehr als 10.000 m² Blühflächen angelegt.

Kooperationen

  • Landschaftspflegeverband Mittelfranken e. V.

Elemente des Projekts

  • Blühwiese
  • Blühende Hecke

Größe

  • ca. 2.001 m²

Art der Neugestaltung / Aufwertung

Geräte

  • Balkenmäher
  • Motorsense

Gesamtlageplan

Fläche durch grünen Punkt markiert

Lageplan und Fotos der Starterkit-Fläche

Foto vor und nach der Umsetzung des Projekts

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