Stadt Röthenbach an der Pegnitz

Stadtansicht Röthenbach an der Pegnitz in Mittelfranken
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Erster Bürgermeister: Klaus Hacker
Adresse: Friedrichsplatz 21,
90552 Röthenbach an der Pegnitz
Regierungsbezirk: Mittelfranken
Ansprechperson: Katharina Pöhler
Telefon: 0911 / 9575 151
E-Mail: katharina.poehler@roethenbach.de
Homepage: www.roethenbach.de


Abwasserbehandlung trifft Biodiversität

Klaus Hacker (Erster Bürgermeister) "Die Stadt Röthenbach hat sich im Rahmen des Projekts das Ziel gesetzt, die Biodiversität auf dem Gelände der Kläranlage zu erhöhen. Dazu sollen die bestehenden Lebensräume und Habitate gestärkt und erweitert werden."
Klaus Hacker (Erster Bürgermeister)

Das Blühprojekt

Auf dem Gelände wurde der Faulbehälter mit einer rankenden Pflanze begrünt. Des Weiteren wurde der Eingangsbereich umgestaltet mit Informationstafeln zum Gelände und der Errichtung von drei Wildbienennisthilfen. Auf dem Gelände entstanden weitere Lebensräume (Totholzhaufen, Steinhaufen). Dies geschah vorzugsweise unter der bestehenden Freiflächen-Photovoltaik, um so diese Fläche ebenfalls aufzuwerten. Zudem wurde der Boden in bestimmten Bereichen gezielt für Wildbienen zum Nisten "offen" gelassen. Des Weiteren soll die "Schönheit der Biodiversität" im Rahmen einer Fotostrecke - in Zusammenarbeit mit einer Naturfotografin aus der Gegend - herausgearbeitet werden.

Gewünschter Zielzustand

Der Faulbehälter wurde begrünt und auf dem Gelände wurden verschiedene (Nist-)Kästen für Vögel und Fledermäuse angebracht. "Wilde Ecken" wie eine Brennnesselflur werden gezielt erhalten und markiert. Gleiches gilt für die Lebensräume Totholzhaufen, offene Bodenstellen und Vergleichbares. Im Eingangsbereich wird für die Besucher*innen anhand von Informationstafeln und einer Wildbienennisthilfe schnell klar, dass es hier mehr gibt als nur ein Gelände, auf dem die Abwasserbehandlung stattfindet.

Öffentlichkeitsarbeit

Neben der Präsenz des Projekts auf der städtischen Homepage wurde der Eingangsbereich der Kläranlage umgestaltet. Hier wurde neben einer Wildbienennisthilfe eine Informationstafel angebracht. Auf dieser Tafel wird kurz auf die Abwasserbehandlung im Allgemeinen eingegangen und ausführlicher auf die naturnahe Außengestaltung. Es wird beispielsweise erklärt, welche Pflanzen und Tiere (Bsp. Blauflügelige Ödlandschrecke) hier zu Hause sind, welche Pflanzen und Blumen eine artenreiche Wiese charakterisieren und welche Lebensräume vorhanden sind. Des Weiteren ist geplant, jährlich einen "Tag der offenen Tür" durchzuführen, an dem sich Bürger*innen über die Abwasserbehandlung und die Biodiversität auf dem Gelände informieren können.

Aktionen im Rahmen des Projekts

Auf den Wiesenflächen der Kläranlage war die unterschiedliche Reaktion von Pflanzenarten auf lang andauernde sommerliche Trockenheit deutlich zu erkennen. Während die Gräser auf der Wiesenfläche bereits braun und eingetrocknet waren, haben Arten wie der Spitzwegerich (Plantago lanceolata) noch der Sommerhitze getrotzt. Der auf dem sandigen Boden häufiger anzutreffende Kleine Sauerampfer (Rumex acetosella) war an vielen Stellen nicht mehr grün, sondern hat sich stressbedingt durchdringend rot gefärbt. An anderer Stelle schienen Pflanzen wie Wilde Möhre (Daucus carota), Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea) und Steinklee (Melilotus spec.) recht unbeeindruckt von der Dürre. Hier zeigt sich: Nur auf Flächen mit großer Artenvielfalt können ganzjährig und vielen Umwelteinflüssen zum Trotz Nahrungspflanzen für die heimische Fauna gefunden werden.

Auch im Winter bieten viele Strukturen einen Blickfang für das menschliche Auge und wichtige Überwinterungsplätze für Tiere. Hagebutten und Samen sind Nahrung für Vögel und Kleinsäuger in der kalten Jahreszeit. Wenn hier zu früh „aufgeräumt“ wird, bleiben die Tiere auf der Strecke – und es ergibt sich keine Möglichkeit, die schönen Samenstände im winterlichen Reif zu bewundern.

Nachhaltigkeit – Langfristigkeit des Projekts

Beginnend mit diesem Projekt sollen - in Anlehnung an die Situation in der Kläranlage - immer mehr Lebensräume in der Kommune entstehen. Das Projekt soll die Bürger*innen ermutigen, sich aktiv daran zu beteiligen, dem Artensterben entgegenzuwirken.

Kooperationen

  • Landschaftspflegeverband Nürnberger Land e.V.
  • Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern e.V.

Elemente des Projekts

  • Blühwiese
  • Wildstaudenfläche
  • Fassadenbegrünung

Größe

  • ca. 6.715 m²

Art der Neugestaltung / Aufwertung

  • Selbstbegrünung
  • Totholz
  • Steinelement
  • Nisthilfen
  • Optimierte Landschaftspflege (inklusive Mahdregime)

Geräte

  • Balkenmäher
  • Motorsense

Gesamtlageplan

Fläche durch grünen Punkt markiert

Lageplan und Fotos der Starterkit-Fläche

Foto vor und nach der Umsetzung des Projekts

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