Stadt Passau

Stadt Passau in Niederbayern (© Hajo Dietz)
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Oberbürgermeister: Jürgen Dupper
Adresse: Rathausplatz 2, 94032 Passau
Regierungsbezirk: Niederbayern
Ansprechperson: Edith Lang
Telefon: 0851/396-633
E-Mail: edith.lang@passau.de
Homepage: www.passau.de


Blühwiese in der Schönblickkurve


"Unsere Motivation am Projekt Starterkit teilzunehmen, liegt darin, langlebige und artenreiche Blumenwiesen wieder vermehrt innerhalb des Stadtgebietes anzulegen. Dadurch soll zum einen der Verdichtung von versiegelten Flächen entgegengewirkt und zum anderen die Biodiversität und heimische Artenvielfalt wieder gestärkt werden."

Edith Lang (Leiterin der Stadtgärtnerei, Projektverantwortliche)

Das Blühprojekt

In Passau wird eine nachhaltige artenreiche Blumenwiese auf zwei Wegen etabliert.
Langfristige Entwicklung
Mitte April 2022 wurde das bestehende Grünland kurzrasig gemäht und auf einer Teilfläche gefräst. Dort wird autochthones Saatgut aus dem Ursprungsgebiet 19 als Grundmischung (70% Gräser und 30% Kräuter) aufgebracht.
Beschleunigte Entwicklung
Auf einem ausgewählten Teilbereich wird die obere, nährstoffreiche Bodenschicht entfernt, gefräst und mit besonders hochwertigem, kräuterreichem Regio-Saatgut begrünt. Hier soll sich der Artenreichtum optimal und beschleunigt entwickeln.
Die dauerhafte Blumenwiese soll grundsätzlich zweimal jährlich gemäht werden, wobei dazu ein Balkenmähwerk zum Einsatz kommt, um die Insekten zu schonen. Über dem Winter bleibt ein wechselnder Brachestreifen als Rückzugsort für Kleinlebewesen bestehen. Das angefallene Bodenmaterial wird vor Ort zu einer kleinen Bodenwelle modelliert und kann so als Abschirmung dienen. Diese nährstoffreiche Bodenwelle wird mit einer ein- bis zweijährigen Blühmischung angesät, welche mit ortstypischen, kulturhistorisch bedeutsamen Passauer Kräutern ergänzt ist. Diese soll im ersten Jahr als Blickfang während der langen Entwicklungszeit der Dauerwiese dienen.

Gewünschter Zielzustand

Ziel ist eine artenreiche Magerwiese, wobei die Abmagerung aufgrund des Nährstoffvorrats im Boden ein langfristiger Prozess sein wird. Bedarfsweise muss die Mahd zum Abschöpfen der überschüssigen Nährstoffe anfänglich dreimal jährlich durchgeführt werden, danach aber nur zweimal jährlich mit erstem Schnitt ab Juni und zweitem Schnitt ca. Mitte August. Die Fläche soll eine hohe Vielfalt heimischer Gräser und Kräuter sowie heimischer Insekten aufweisen.

Öffentlichkeitsarbeit

Die Grünfläche an der Schönblickkurve eignet sich für ein Blumenwiesenprojekt besonders, da es sich um eine große Fläche von rund 1.000 m² handelt und im Alltag, bei Ausflügen und durch den angrenzenden Pendlerparkplatz vielfach wahrgenommen wird. Durch diese Lage wird die Bevölkerung stärker auf die Thematik naturnahe und insektenfreundliche Flächengestaltung aufmerksam gemacht. Dies soll zum einen mit Hilfe entsprechender Pressearbeit zum Status quo und einer Schau-Tafel vor Ort geschehen. Auf der Fläche sollen drei unterschiedliche Qualitäten an "Blumenwiesen" sichtbar werden, deren Unterschiede insbesondere auch im Hinblick auf die Bedeutung für den Naturhaushalt auf der Schautafel anschaulich erläutert wird. Zudem wird das Projekt auf der Homepage der Stadt Passau verankert.

Aktionen im Rahmen des Projekts

Bevor das autochthone Saatgut ausgebracht werden konnte, musste die Fläche vorbereitet werden. Hierzu wurde auf einer ausgewählten Teilfläche der Oberboden abgeschoben, damit weniger Nährstoffe zur Verfügung stehen. Das ist für unsere heimischen Wiesenpflanzen von Vorteil, da diese an nährstoffarme Bedingungen angepasst sind und sich so gut entwickeln können. Die restliche Fläche wurde zum Vergleich nur gefräst. Hier werden neben den wiesen-typischen Krautarten vermutlich auch viele Gräser wachsen, da diese sich auf nährstoffreichen Boden durchsetzen. Der abgeschobene Oberboden wurde am Rand zu einem kleinen Wall formiert. Zur Veranschaulichung wurde hier eine einjährige Blühmischung ausgebracht, die jedes Jahr erneut angesät werden muss.

Nachhaltigkeit – Langfristigkeit des Projekts

Das Projekt ist aufgrund mehrerer Maßnahmen innerhalb des integrierten Klimaschutzkonzeptes der Stadt Passau nachhaltig verankert. So sollen mehr natürliche Grünflächen für eine Steigerung der Biodiversität und CO2-Bindung im Stadtgebiet etabliert werden. Durch den Ausbau, den Erhalt und die Vernetzung von naturnahen Grünflächen sollen zudem städtischen Wärmeinseln entgegengewirkt sowie Kaltluftschneisen und Wasserrückhaltemöglichkeiten geschaffen werden.

Kooperationen

  • Landschaftspflegeverband Passau e.V.

Elemente des Projekts

  • Blühwiese

Größe

  • ca. 1.136 m²

Art der Neugestaltung / Aufwertung

  • Ansaat mit gebietsheimischem Saatgut
  • Optimierte Landschaftspflege (inklusive Mahdregime)

Geräte

  • Bagger
  • Traktor
  • Fräse
  • Kreiselegge
  • Balkenmäher

Gesamtlageplan

Fläche durch grünen Punkt markiert

Lageplan und Fotos der Starterkit-Flächen

Foto vor und nach der Umsetzung des Projekts

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