Stadt Immenstadt i. Allgäu

Stadt Immenstadt i. Allgäu in Schwaben
Logo

Erster Bürgermeister: Nico Sentner
Adresse: Marienplatz 3-4, 87509 Immenstadt
Regierungsbezirk: Schwaben
Ansprechperson: Yvonne Köberle
Telefon: 08323 / 9988-201
E-Mail: y.koeberle@immenstadt.de
Homepage: www.stadt-immenstadt.de


Blühwiesen mit Bergblick

Nico Sentner (Erster Bürgermeister) "Die Stadt Immenstadt ist bestrebt, durch Baumaßnahmen veränderte oder neu entstandene Grünflächen naturnah bzw. insektenfreundlich zu gestalten.
Unsere Motivation ist, dass durch das Projekt neue Gestaltungsmöglichkeiten ermöglicht werden und der Unterhaltsaufwand zum Teil reduziert wird. So kann viel für die Umwelt getan werden. Wichtig ist, dass Blühflächen nur an sinnvollen Stellen angelegt werden, von denen die Insekten profitieren und damit die Flächen langfristig verbleiben können."
Nico Sentner (Erster Bürgermeister)

Das Blühprojekt

Regenrückhaltebecken (Starterkit-Fläche)
Die das Regenrückhaltebecken umgebenden Grünflächen und die südexponierte Böschung bieten Flächen ohne Nutzungsdruck. Die etwas abgelegenere Lage stellt einen sonnigen und großflächigen Standort für Blühwiesen dar. Im Rückhaltebecken wurde kiesiger Boden aufgetragen, auf dem anschließend ein Mahdgutübertrag zur Begrünung durchgeführt wurde. Somit entsteht hier ein artenreiches „Trittsteinbiotop“ zwischen Privatgärten im Norden und landwirtschaftlicher Fläche im Osten und Süden.
Im Ortsteil Akams sind über das Starterkit 1 hinaus weitere Maßnahmen geplant, die nach Beendigung der Bauarbeiten am Neubaugebiet umgesetzt werden sollen:
Gewässerrandstreifen
Die bachbegleitenden Grünflächen bieten großzügige und nahezu zusammenhängende Flächen, welche das Plangebiet als „blühenden Grünzug“ von Norden nach Süden aufwerten. Mit ausreichendem Abstand zu feuchteren Bereichen am Bach werten diese den Grünzug ökologisch auf.
Wegbegleitende Grünstreifen
Der wegbegleitende Blühstreifen wertet den Fußweg ästhetisch auf, bildet eine bunte und natürliche Leitfunktion und steigert und stärkt die Verbindung von Neubebauung und Altort. Ein kleiner Lehrpfad oder Themengärten/-bereiche zu Flora und Fauna fördern das Wissen und dadurch die Achtsamkeit mit dem Umgang der Wiesen.
Grünflächen
Auf drei größeren Grünflächen im Norden, Osten und Westen des Gebiets stellen Blühwiesen im Zusammenspiel mit Baumpflanzungen ästhetisch repräsentative Standorte dar. Die Randflächen werten nicht nur das Ortsbild auf, sondern erfüllen auch ein ökologisches Gegenstück als blühendes Begleitgrün zum Straßenraum. Die zentral gelegene Grünfläche bringt neben dem Aspekt der Artenvielfalt eine ästhetische Aufwertung des Plangebiets mit sich und bildet den Charakter einer „grünen“ Insel inmitten des Wohngebiets aus.

Gewünschter Zielzustand

Regenrückhaltebecken (Starterkit-Fläche)
Ziel ist die Herstellung einer artenreichen (mageren) Blühfläche per Mahdgutübertrag sowie durch eine entsprechende Pflege (Mahd alle ein bis zwei Jahre im Herbst mit dem zweiten Schnitt) der Extensivwiese (abschnittsweise, zeitlich und räumlich alternierend) sowie kein Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden.
Weitere geplante Maßnahmen
Die weiteren Flächen sollen entsprechend der jeweiligen Standorte aufgewertet werden. Entlang des Gewässerlaufs bedeutet dies die Herstellung eines artenreichen Ufersaums bzw. Hochstaudenflur feuchter Standorte, geprägt von krautigen Pflanzenarten wie Mädesüß (Filipendula ulmaria), Weidenröschen (Epilobium hirsutum) und Blutweiderich (Lythrum salicaria). Die Grünstreifen entlang der Wege sollen mit einer geeigneten standortgerechten und autochthonen Saatgutmischung (90 % Wildkräuter und 10 % Gräser, Blühaspekt von Frühling bis Herbst), bzw. per Mähgutübertragung in artenreiche Schmetterlings- und Wildbienensäume umgewandelt werden. Die größeren Grünflächen sollen per Einsaat einer autochthonen, standortgerechten Saatgutmischung (50% Wildkräuter und 50 % Gräser) bzw. per Mahdgutübertrag zu artenreichen Extensivwiesen entwickelt werden.
Die Pflege wird auf allen Flächen angepasst und extensiviert (1- bis 2-schürige abschnittsweise Mahd, 1. Schnitt nicht vor der Hauptblüte sowie kein Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden).

Öffentlichkeitsarbeit

Blühwiesen würden das Plangebiet von Akams und die Umweltbildung fördern, das Bewusstsein für die Natur stärken, den Ortsrand ökologisch aufwerten und neue Lebensräume ausbilden. Zudem setzen die Blühflächen bunte Akzente im anfangs noch „grauen“ Neubaugebiet und erhöhen dort die Lebensqualität und den Wohlfühlfaktor für große und kleine Ortsansässige und Neubürger. Vorbildhaft gepflegte Blühwiesen in Akams können weitere Kommunen in der Umgebung begeistern und ähnliche Projekte zur Erhöhung der Artenvielfalt im Allgäu mit sich ziehen.

Aktion im Rahmen des Projekts

Im Juli 2023 wurde mit tatkräftigem Einsatz des Bauhofs eine artenreiche Wiese in der näheren Umgebung per Mahdgutübertrag auf die Fläche des Regenrückhaltebeckens übertragen. Bei einer Mähgutübertragung wird die Spenderfläche früh am Morgen gemäht und das Mahdgut anschließend auf der Empfängerfläche verteilt, sodass die Samen dort ausfallen. Das Mahdgut kann auf der Zielfläche bleiben. Diese Schicht bietet Schutz vor Austrocknung und Erosion durch Niederschläge. Besonders in Zeiten des Klimawandels ist dies besonders vorteilhaft. Durch das entstehende Mikroklima werden zudem die Keimbedingungen verbessert. Außerdem kann dadurch zusätzlich eine „Impfung“ der Empfängerfläche mit Kleintieren und Mikroorganismen erfolgen.

Nachhaltigkeit – Langfristigkeit des Projekts

Die Stadt Immenstadt verfolgt ein auf mehrere Jahre angelegtes Konzept, schrittweise verschiedene Flächen im Stadtgebiet in Blühflächen umzuwandeln, um Insekten ein sogenanntes „Inselhopping“ zu ermöglichen, angepasst an Fluggewohnheiten der Insekten.

Kooperationen

  • Landschaftspflegeverband Immenstadt Stein/ Kempten-Oberallgäu e.V.
  • Naturpark
  • Bund Naturschutz
  • Schulzentrum Immenstadt

Elemente des Projekts

  • Blühwiese

Größe

  • ca. 2.153 m²

Art der Neugestaltung / Aufwertung

  • Mahdgutübertragung
  • Optimierte Landschaftspflege (inklusive Mahdregime)

Geräte

  • Heugabel und Rechen
  • Ladewagen mit Greifarm
  • Balkenmäher

Gesamtlageplan

Teilfläche durch grünen Punkt markiert

Lageplan und Fotos der Starterkit-Flächen

Foto vor und nach der Umsetzung des Projekts

nach oben nach oben