Gemeinde Hergensweiler

Gemeinde Hergensweiler in Schwaben
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Erster Bürgermeister: Wolfgang Strohmaier
Adresse: Friedhofweg 7, 88138 Hergensweiler
Regierungsbezirk: Schwaben
Ansprechperson: Sibylle Englmann
Telefon: 08388 /217
E-Mail: buergermeister@hergensweiler.de
Homepage: www.hergensweiler.de


Blühende Wiesenstreifen

"Motiviert wurde die Gemeinde durch das Volksbegehren "Rettet die Bienen". Mit der insektenschonenden Mahd und der Förderung von Wiesenkräutern möchte die Gemeinde auf ausgewählten Flächen dazu beitragen, die Artenvielfalt unserer Wiesen zu erhalten und den Bürgern aufzeigen, dass jeder zum Schutz unserer heimischen Vielfalt beitragen kann."
Sibylle Englmann (Zweite Bürgermeisterin)

Das Blühprojekt

Da die gewählten Flächen artenarmes, stark gräserdominiertes Grünland sind, werden die Flächen zunächst einige Jahre lang vier- bis sechsmal pro Jahr gemäht. Dadurch werden die Wiesengräser geschwächt, während Kräuter dies eine Weile tolerieren. Danach wird nur zwei- bis dreimal pro Jahr gemäht, um blühende Kräuter blühen und aussamen lassen zu können. Die Mahd erfolgt mit Balkenmäher mit Doppelmesser, das Mahdgut wird nach kurzem Abtrocknen (Fluchtmöglichkeit für Kleintiere, Samen-Abtrocknung und Ausfall) abtransportiert. An schmalen, stark versteilten Absätzen muss der Freischneider zum Einsatz kommen, um ein- bis zweimal pro Jahr ein Überwuchern der besonnten Raine mit Gräsern zu verhindern. Aufgrund der derzeit geringen Pflanzenartenzahl erfolgte im Herbst 2022 eine Zusaat auf zwei der vier Teilflächen mit gebietsheimischem Saatgut der entsprechenden Wiesentypen zur Wiederansiedlung typischer Wiesenpflanzen. Auf all den kleinen Flächen ist für die Pflege Handarbeit angesagt.

Gewünschter Zielzustand

Der Zielzustand ist eine "typische" Wiesenvegetation auf den jeweils kleinen Flächen. Das bedeutet im Jahreskreislauf wechselnde Blühaspekte mit einer mittleren Kräuterzahl von zumindest ca. 15 heimischen Wiesenkräutern. Dazu gehören dann auch wechselnde Reifestadien der Wiesenstücke zur Aussamung, bevor nach einer Mahd eine zweite oder dritte Blüte gebildet wird. Ziel wiederum des langen und artenreichen Blühzeitraums ist es, dass möglichst viele unterschiedliche Arten von Wieseninsekten sowie davon abhängige weitere Kleintieren wie Zauneidechsen wieder auf den Flächen zu beobachten sind.

Öffentlichkeitsarbeit

Das vom Bayerischen Umweltministerium bereitgestellte Starterkit-Schild wurde an einer frequentierten "Spaziergangsstrecke" aufgestellt. In den Gemeinderatssitzungen wird in unregelmäßigen Abständen der Arbeitsstand des Projekts bekanntgegeben. Eine ausführlichere Information - mit eigenem Tagesordnungspunkt - ist für eine Gemeinderatssitzung im Frühling 23 geplant. Mit ähnlichen Maßnahmen nimmt die Gemeinde auch teil am Projekt "Natürlich Bayern - die Kommune machts". Bei der Anlage von artenreichen Staudenfluren / Säumen besteht eine Zusammenarbeit mit dem Förderverein Kinderfest-Hergensweiler e.V., der mehrere Teilflächen angelegt hat und aktiv in der Pflege ist. Sobald auf den Flächen Erfolge erkennbar werden, können Infoveranstaltungen vor Ort sowie Aktionen mit dem örtlichen Kindergarten und der Grundschule geplant werden.

Nachhaltigkeit – Langfristigkeit des Projekts

Die Entwicklung artenreichen Grünlandes benötigt Zeit und daher langfristig angelegte Pflegekoordination. Es wurden nur kleine Flächen ausgewählt und die Durchführung dem Bauhof der Gemeinde übertragen, um die Pflege sicherstellen zu können. Alle Teilflächen befinden sich an Positionen, die nicht durch angrenzende Intensivlandwirtschaft belastet werden (keine Nährstoffeinträge). Langfristige Synergie-Effekte erhofft sich die Gemeinde dadurch, dass auf weiteren Pflegeflächen die Nutzung insektenschonend ausgerichtet wird. Die Einzelflächen können damit als sogenannte "Trittstein-Biotope" fungieren.

Kooperationen

  • Landschaftspflegeverband Lindau-Westallgäu e. V.

Elemente des Projekts

  • Blühwiese
  • Blühender Saum

Größe insgesamt

  • ca. 1.199 m² aufgeteilt in 4 Teilflächen

Art der Neugestaltung / Aufwertung

  • Ansaat mit gebietsheimischem Saatgut
  • Optimierte Landschaftspflege (inklusive Mahdregime)

Geräte

  • Traktor
  • Ladewagen
  • Balkenmäher
  • Motorsense

Gesamtlageplan

Teilflächen durch grüne Punkte markiert

Lagepläne und Fotos der Starterkit-Flächen

Fotos vor und nach der Umsetzung des Projekts

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