Gemeinde Diespeck

Ansicht der Gemeinde Diespeck in Mittelfranken
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Bürgermeister: Dr. Christian von Dobschütz
Adresse: Rathausplatz 1, 91456 Diespeck
Regierungsbezirk: Mittelfranken
Ansprechperson: Sabine Weiß
Telefon: 09161 / 888525
E-Mail: christian.vondobschuetz@diespeck.de
Homepage: www.diespeck.de


Diespeck blüht auf

Reiner Guckenberger (Umweltbeauftragter Gemeinde Diespeck) "Insektensterben und Artenschwund sind Themen, die uns auch in unserer Gemeinde umtreiben. Mit der Anlage unserer Blüh- und Naturwiese wollen wir Insekten und anderen Lebewesen ein Stück Lebensraum zurückgeben. Gelegen am gut frequentierten Aischtalradweg möchten wir die Menschen auf dieses Thema aufmerksam machen und wir hoffen, dass sich der eine oder andere Nachahmer findet."
Reiner Guckenberger (Umweltbeauftragter Gemeinde Diespeck)

Das Blühprojekt

Ein Teil der Fläche neben der gemeindlichen Kläranlage wurde umgebrochen und mit einer regionalen Saatgutmischung bestückt, ergänzt durch selbst gesammeltes Saatgut direkt aus dem Gemeindegebiet. Die restliche Fläche soll durch ein angepasstes Mahdregime ausgehagert werden und sich so zu einer artenreichen Blumenwiese entwickeln. Ergänzend dazu wurde ein Drainagegraben aufgeweitet, um mehr natürlichen Lebensraum für Flora und Fauna zu schaffen. Abgerundet wird das Konzept durch ausgelegte Totholzstämme. Der bisherige Nutzer der Fläche (örtlicher Landwirt) hat sich bereit erklärt, die ein- bis zweimalige Mahd vorzunehmen und das Schnittgut für seine Tiere zu verwenden. Dieser Landwirt erklärt sich auch bereit, sich an die Vorgaben des Blühpaktes Bayern zu halten. Demzufolge wird die Fläche nicht mehr gedüngt.

Gewünschter Zielzustand

Ein Blick in die Zukunft verrät: Durch die umgesetzten Maßnahmen ist die ausgewählte, artenarme Fläche in ein insektenfreundliches und artenreiches Areal umgewandelt worden. Zugleich ist die Aufmerksamkeit der Bürger*innen, Passant*innen und Radfahrer*innen an dieser besucherstarken Trasse erfolgreich auf Möglichkeiten umweltfreundlicher Gestaltung gelenkt worden. Die ausgebrachten Totholzstämme laden zum Verweilen ein. Der vorhandene Wasserlauf hat sich zu einem kleinen Refugium für Flora und Fauna entwickelt. Schulklassen und Kita-Gruppen besuchen die Flächen regelmäßig. Kurzum: Ein bunter und lebendiger Farbtupfer im Aischgrund ist entstanden.

Öffentlichkeitsarbeit

Über die Homepage www.diespeck.de soll fortlaufend über das Projekt berichtet werden. Genauso wie über das wöchentlich erscheinende Mitteilungsblatt "S"Bleedla". Überdies sollen Projektarbeiten mit Kita und Schule zu einer Verbreitung der Bedeutung von Blühflächen nachhaltig beitragen. Angedacht ist etwa, dass eine feste Jahrgangsstufe (8. Klassen) über Jahre hinweg die Transformation der ehemaligen Intensivwiese hin zu einer Magerwiese mit großer Artenvielfalt dokumentiert. Eingebettet ist das Projekt in die Arbeit der Klimaräte und Umweltbeauftragten der Gemeinde Diespeck, die in vielfältiger Weise und mit verschiedenen Projekten an der "Enkeltauglichkeit" Diespecks arbeiten.
Als Mitglied der kommunalen Allianz "NeuStadt Land" wollen wir die Fläche schließlich als Musterfläche für die sukzessive Anlage weiterer Blühflächen im gesamten Allianzgebiet verstanden wissen. Durch regelmäßige Allianzrats-Sitzungen ist ein entsprechender Wissenstransfer sichergestellt.

Aspekte im Rahmen des Projekts

Wasser als Lebensraum
Naturnahe Gewässer sind von unschätzbarem ökologischen Wert. Und dabei spielen nicht nur mäandernde Flüsse oder große Seen eine Rolle, sondern auch Kleinstgewässer. Am Rand der Diespecker Starterkit-Fläche verlief ein kleiner Entwässerungsgraben in schnurgerader Linie. Hier wurde beschlossen, ihn an einigen Stellen aufzuweiten. Und um das Wasser anzustauen, wurden zwischen die Ausbuchtungen Stufen modelliert. So konnten kleine Becken mit stehendem Wasser erzeugt werden. Ob und von wem diese Form von Nass angenommen wird, wird sich in nächster Zeit zeigen.

Totholz voller Leben
Man würde sich wundern, wie viel Leben in einem toten Stück Holz stecken kann. Viele Arten haben sich an zerfallendes Holz als Nahrungsquelle und Lebensraum angepasst. Um ihre Entwicklung zu vollenden, brauchen diese Tiere oft mehrere Jahre. Die entstehenden Bohrlöcher werden wiederum von beispielsweise Wildbienen als Nistplätze genutzt. Aus diesem Grund wurde auf der Fläche Totholz in verschiedenen Größen und Formen abgelegt.
Schon bald nach der Ablage haben sich die ersten Bewohner des Holzes gezeigt: Pilze. Mit ihrem die verschiedenen Schichten des Holzes durchdringenden Pilzgeflecht sind sie wichtige Zersetzer der toten Biomasse und gleichzeitig Nahrung für Insektenlarven.

Nachhaltigkeit – Langfristigkeit des Projekts

Neben der Anlage und Pflege weiterer Blühflächen (z.T. bereits vorhanden, teilweise in Planung) hat eine Umstellung im Bauhof auf mehr Mäh- und weniger Mulcharbeit stattgefunden. Zudem hat die Gemeinde Diespeck 2020 sämtliche Leuchten auf LED oder Retrofit-LED umgestellt, was deutlich insektenfreundlicher ist. Nachts wird die Straßenbeleuchtung komplett abgeschaltet.

Kooperationen

  • Kommunale Allianz NeuStadt Land

Elemente des Projekts

  • Blühwiese
  • Totholz
  • Wasser

Größe

  • ca. 3.300 m²

Art der Neugestaltung / Aufwertung

  • Ansaat mit gebietsheimischem und heimischem Saatgut
  • Selbstbegrünung
  • Optimierte Landschaftspflege (inklusive Mahdregime)

Geräte

  • Traktor
  • Bagger
  • Kreiselmäher

Gesamtlageplan

Fläche durch grünen Punkt markiert

Lageplan und Fotos der Starterkit-Fläche

Foto vor und nach der Umsetzung des Projekts

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