Gemeinde Adelshofen

Gemeinde Adelshofen in Oberbayern
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Erster Bürgermeister: Robert Bals
Adresse: Fuggerstr. 3, 82276 Adelshofen
Regierungsbezirk: Oberbayern
Ansprechperson: Petra Schäfer
Telefon: 08202-8420
E-Mail: schaefer-petra@t-online.de
Homepage: www.gemeinde-adelshofen.de


Blühprojekt Adelshofen

Petra Schäfer "Wir wollen unsere Gemeinde lebenswerter für Menschen, Tiere und Pflanzen gestalten. In einem vorwiegend landwirtschaftlich und dörflich geprägten Umfeld unterstützen wir die Artenvielfalt."
Petra Schäfer

Das Blühprojekt

Adelshofen rückt im Rahmen des Projektes zwei Flächen in den Fokus.
Die kleine Verkehrsinsel im Ortsteil Nassenhausen, auf der bereits eine Eiche steht, wurde im Herbst 2022 mit zahlreichen heimischen Frühblühern (sogenannten Geophyten) wie z.B. Buschwindröschen, Lerchensporn, Winterling, Küchenschelle oder Blaustern aufgewertet. Die Blühaspekte im Frühjahr werden nicht nur zahlreichen Insekten die erste Nahrung im Jahr, sondern auch dem Auge des Betrachters etwas bieten.
Die Umwandlung der großen Wiese am Rand des Ortsteils Luttenwang zu einer Blühfläche ist zunächst mit einem Umweg verbunden: Auf der Fläche mit teilweise lehmigen Boden befindet sich viel unerwünschter und konkurrenzstarker Ampfer. Die Wiese wurde zwar eher selten gemäht und das Mahdgut stets entfernt – an und für sich eine gute Ausgangsbedingung für die Anlage eine Blühfläche - jedoch war hier zunächst die Durchführung einer sogenannten „Ampferkur“ notwendig. Nach wiederholtem Fräsen dem vollständigen Absammeln der Ampferteile (inkl. Rhizome) erfolgte Mitte Juni 2022 die Einsaat einer schnellwachsenden Übergangsmischung, die mit Sonnenblumen und Senf bereits im Juli und August einige Blühaspekte zu bieten hatte. Trotz vorheriger Bodenbehandlung und zwischenzeitlichem Ausstechen neu aufkommenden Ampfers, wurde die Fläche im Herbst 2022 noch einmal vollständig gegrubbert. In der Hoffnung die Ampferproblematik hinreichend eingedämmt zu haben, wird um Frühjahr 2023 die eigentliche Einsaat mit autochtonem Wildblumensaatgut erfolgen.

Gewünschter Zielzustand

  • Blühwiese mit Sand-, Kiesflächen, Totholz und einem Steinhaufen
  • Blühende Fläche im Frühjahr

Öffentlichkeitsarbeit

Geplant sind Veröffentlichungen und Berichte in Tages- und Dorfzeitung „Schaukastl“. Wir werden Informationstafeln für Interessierte (Informationen über Flora und Fauna sowie Pflege der Flächen) anbringen und erklären gerne vor Ort die Maßnahmen.

Aktionen/Aspekte im Rahmen des Projekts

Am 21.04.2022 fand der erste Vor-Ort-Termin mit Frau Schleicher (Kreisfachberaterin für Gartenkultur und Landespflege am Landratsamt Fürstenfeldbruck), Herrn Dittert (ausgebildeter Landwirt und Agartechniker), Frau Schäfer (Projektverantwortliche und Mitglied im Gemeinderat) und Frau Gerecht (Blühpaktberaterin) statt.

Bekämpfung von Ampfer
Ampferpflanzen haben mehr als einen Meter lange Pfahlwurzeln. Aus jedem, bereits 0,5 cm großen Stück Wurzel, kann sich bei der Teilung eine neue Pflanze entwickeln. Ihre Samen sind ca. 40-50 Jahre lang keimfähig und überstehen selbst die Passage durch den Darmtrakt von Wiederkäuern unbeschadet. Um den Einsatz von Pestiziden wie Glyphosat zu vermeiden, bleibt in diesem Fall nur die mechanische Bodenbearbeitung und der mühsame Einsatz des Ampferstechers. Nach jedem Fräsedurchgang, in Luttenwang mittels Rotortriller, werden große Wurzeln von Hand eingesammelt und verbleibende Pflanzen soweit wie möglich herausgestochen. Jede nachfolgende Bodenbearbeitung wird flacher gearbeitet.

Nachhaltigkeit – Langfristigkeit des Projekts

Bisher gibt es (noch) kein Gesamtkonzept. In unserer Gemeinde gibt es einen aktiven Umweltausschuss, der sich regelmäßig trifft und dem Gemeinderat neue Maßnahmen vorschlägt. Die gemeindlichen landwirtschaftlichen Pachtflächen wurden ab 2022 neu vergeben, mit der Auflage einer ökologischen Bewirtschaftung (z.B. später Mahdzeitpunkt, Stehenlassen von Randstreifen, zum Teil auch über den Winter etc.). Hecken, Feldgehölze, Baumbestände und Einzelbäume sowie Streuobstbestände sind zu erhalten und zu pflegen. Außerdem gibt es in Luttenwang ein Vogelschutzgebiet im Besitz der Gemeinde. Dies ist eine kleine aufgelassene Kiesgrube mit alten Buchen, umgeben von einer artenreichen Hecke. Im Rahmen der Dorferneuerung 2015 wurden eine Hecke sowie Blühstreifen am Straßenrand in Luttenwang angelegt. Geplant ist eine ökologische Aufwertung des Dorfweihers in Adelshofen mit einer Flachwasserzone.

Kooperationen

  • Kreisfachberater für Gartenkultur
  • Landespflege am Landratsamt Fürstenfeldbruck e.V.

Elemente des Projekts

  • Blühwiese
  • Wildstaudenfläche
  • Blühender Saum
  • Straßenbegleitgrün

Größe insgesamt

  • ca. 1.777 m² aufgeteilt in 2 Teilflächen

Art der Neugestaltung / Aufwertung

  • Mahdgutübertragung
  • Ansaat mit gebietsheimischem und heimischem Saatgut
  • Pflanzung von gebietsheimischem und heimischem Pflanzgut
  • Optimierte Landschaftspflege (inklusive Mahdregime)

Geräte

  • Traktor
  • Rotortriller
  • Ampferstecher
  • Balkenmäher

Gesamtlageplan

Teilflächen durch grüne Punkte markiert

Lagepläne und Fotos der Starterkit-Flächen

Fotos vor und nach der Umsetzung des Projekts

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