Markt Roßtal
- Regierungsbezirk: Mittelfranken
- Landkreis: Fürth
Roßtal blüht vielfältig!
Das Blühprojekt
In der Gemeinde wurden zwei separate Flächen für eine ökologische Verbesserung ausgewählt. Auf einer der Flächen war ein Massenvorkommen der Bastard-Luzerne vorhanden. Bei der Bastard-Luzerne handelt es sich um eine Art, die in Deutschland nicht ursprünglich heimisch ist. Mit den vermehrt trocken-heißen Sommern scheint sie besser als heimische Arten zurecht zu kommen, wodurch sie sich stellenweise stark vermehren und die heimische Flora verdrängen kann. Daher hat man ihr auf der Starterkit-Fläche den Kampf angesagt. Leider ist die Bastard-Luzerne eine ausdauernde Art, die nach dem Entfernen der grünen Teile wieder aus dem Wurzelstock austreiben kann. Deshalb lässt sie sich nur aufwändig durch Ausstechen bzw. mehrfache Bodenbearbeitung bekämpfen. Vor der geplanten Mahdgutübertragung wurde die gesamte Fläche also mehrfach umgebrochen und überlebende Exemplare wurden in Handarbeit ausgestochen. Nur so konnte sichergestellt werden, dass die mit dem Mahdgut verteilten Samen gute Bedingungen für ihre Entwicklung vorfinden.
Die andere Fläche sollte durch das Umstellen des Mahdregimes aufgewertet werden. Da sie vor Projektbeginn häufig gemäht wurde, konnten die dortigen Pflanzen nicht ihr volles Potenzial entfalten. Die von ihnen abhängigen Tierarten konnten deshalb kaum Blüten und Strukturen für ihre Entwicklung finden. In Zukunft soll nur noch ein bis zweimal jährlich gemäht werden, um den Lebensraum Wiese optimal zu erhalten. Es ist entscheidend, das Mahdgut zu entfernen, um eine Anreicherung von Nährstoffen zu verhindern, von der vor allem die Gräser profitieren würden. Dadurch könnten Grasarten die Fläche dominieren und zu einem Rückgang der Artenvielfalt führen. Zudem sollen bei jeder Mahd bestimmte Bereiche ungemäht bleiben. Die dabei entstehenden Altgrasstreifen werden erst im darauffolgenden Jahr gemäht, um als wichtige Überwinterungsorte für verschiedene Tierarten zu dienen.
Öffentlichkeitsarbeit
Gesamtlageplan
Besonderheiten des Projekts
In einer gemeinsamen Aktion der Bauhöfe von Ammerndorf und Roßtal wurde die geplante Mahdgutübertragung durchgeführt. Eine Mahdgutübertragung ist verhältnismäßig aufwendig, da sie viel organisatorischen Aufwand von der Suche einer Spenderfläche bis zur Abstimmung des Übertragungstermins bedeutet. Außerdem ist je nach maschineller Ausstattung und Zugänglichkeit der Spenderfläche viel Handarbeit notwendig. Aus Sicht des Naturschutzes kann sich eine solche Aktion aber sehr lohnen, da nicht nur lokale Stämme von Pflanzen, sondern gleichzeitig auch die Tiere der Wiese mit auf die Empfängerfläche übertragen werden können.
Kontakt
Bei Fragen zum Projekt können Sie sich an die Blühpakt-Beratung oder die Kommune wenden.