Gemeinde Unterpleichfeld

Regierungsbezirk: Unterfranken
Landkreis: Würzburg

Insektenparadies in der Bergtheimer Mulde

Das Blühprojekt

Eine ehemals konventionell angebaute Ackerfläche in der Bergtheimer Mulde auf nährstoffreichem Boden, die zuletzt brachlag, wird durch verschiedene Maßnahmen als Lebensraum für Insekten und andere Tiere gestaltet. Durch die streifenweise Ansaat mit gebietsheimischem Saatgut für das hiesige Ursprungsgebiet 11 soll das Angebot an Wiesenblumen auf der Fläche erhöht werden. Dazu wurde im Herbst 2023 die Fläche für die Ansaat mittels Pflug vorbereitet, im Frühjahr 2024 wurde schließlich ein feinkrümliges Saatbeet hergestellt und das Saatgut ausgebracht. Zukünftig soll die Pflege mittels Mähgerät anstelle eines Mulchgerätes erfolgen. Schneidende Mähgeräte sind insektenschonender als Mulchgeräte. Der 1. Schnitt soll Anfang/ Mitte Juni stattfinden, der 2. Schnitt im Spätsommer. Anschließend wird das Mahdgut von der Fläche entfernt. Die Mahd soll abschnittsweise erfolgen, sodass nie die ganze Fläche gemäht wird und stets Rückzugsmöglichkeiten für Tiere erhalten bleiben. Eine Schnitthöhe von 10 cm wird beachtet, um Tiere am Boden zu schonen. All diese Maßnahmen wirken sich biodiversitätsfördernd aus. Lesestein- und Totholzhaufen erhöhen zusätzlich das Angebot an Nahrung und Wohnstätten. Ein am Rande der Fläche verlaufender Graben wurde an einigen Stellen aufgeweitet, um mehr natürlichen Lebensraum für Flora und Fauna zu schaffen.

Öffentlichkeitsarbeit

Der Gartenbauverein Unterpleichfeld lud die Blühpakt-Beraterin im Rahmen seiner Mitgliederversammlung ein, um über eine insektenfreundliche Gestaltung von Gärten zu informieren. Neben der Auswahl von heimischen mehrjährigen Stauden und Saatgutmischungen war die Anlage von Strukturelementen wie z.B. Totholz Thema. Auch wurden Alternativen für Zierpflanzen wie Geranien erläutert.

Gesamtlageplan

Lageplan der Projektfläche der Gemeinde Unterpleichfeld mit einer Größe von 3800 m².

Ansicht der Projektfläche im Juni 2023 vor der Maßnahmenumsetzung. Aufgrund der vorherigen Nutzung ist der Boden nährstoffreich. Die Fläche lag zuletzt brach, ist jedoch wenig blütenreich.

Ansicht der Projektfläche im Mai 2025. Auch ein Jahr nach der Maßnahmenumsetzung zeichnen sich die eingesäten Blühstreifen noch deutlich von der übrigen Vegetation ab. Im Laufe der Zeit werden sich die Arten auch auf der übrigen Fläche ansiedeln. Wichtig ist, dass der Boden durch die regelmäßige Pflege (Abtragen des Schnittguts) stets magerer wird, um die wuchsstärkeren Gräser zurückzudrängen.

Besonderheiten des Projekts

Auf dem Bild sind die angesäten Streifen gut zu erkennen, da sie eine deutlich größere Vielfalt an blühenden Pflanzenarten aufweisen. Die „grünen

Früher entstanden solche Steinhaufen, indem Steine auf dem Acker zusammengelesen und außerhalb der bewirtschafteten Fläche auf einen Haufen geworfen wurden. Deshalb nennt man sie auch Lesesteinhaufen. Da sich die Steine in der Sonne erwärmen, werden sie von wärmeliebenden Tieren wie Reptilien und Insekten gerne angenommen. Um den Steinhaufen herum ergänzen Wilde Malven mit ihren purpurfarbenen Blüten das Nahrungsangebot.

Auch ein besonnter Totholzhaufen wird von zahlreichen Tieren und Pilzen besiedelt. Wenn man Glück hat, kann hier die Blauschwarze Holzbiene beobachtet werden. Aber auch zahlreiche Käfer leben im und vom Totholz.

Der einst stark gefährdete Trauer-Rosenkäfer ist ein Gewinner des Klimawandels. Heute gilt die Art als ungefährdet. Er kommt auch auf der Starterkitfläche in Unterpleichfeld vor.

Kontakt

Bei Fragen zum Projekt können Sie sich an die Blühpakt-Beratung oder die Kommune wenden.

zu den blühenden Kommunen